Donnerstag, 29. Juli 2010

Baugeschichtliches zu Fieldston in der Bronx



Als New York City im Jahre 1898 zu Greater New York erweitert wurde, fünf Stadtgebiete umfaßte, Nahverkehrszüge und Subways in die neuen Stadtteile geführt worden waren, entstanden Vorstädte. Eine davon war Fieldston auf einem malerischen Felsrücken über dem Hudson River in der Bronx. Nur langsam kam es zum Aufbau einer Siedlung. Sie wurde nach dem Gartenstadtprinzip angelegt und erhielt im Unterschied zu dem Straßenraster Manhattans gewundene Straßen. Das gesamte Wohngebiet einschließlich der Straßen ist Privatgelände und unterliegt besonderen Rechten.


Der Landschaftsausschnitt, auf dem gebaut wurde, ist felsig und zeigt ein bewegtes Terrain. Es gibt Steilabstürze, baumbewachsene Hügel, felsige Kuppen und Straßen, die durch das Gestein geschlagen wurden. Unter den schattigen Bäumen eines Waldes wuchs langsam diese Vorstadt heran, wo sich romantisch leben läßt. Das Bauen wurde nach Grundsätzen ausgerichtet, nach denen sich die Architekten richten mußten, die hier für ihre Auftraggeber zu bauen hatten.


Am Broadway, der vom Süden Manhattans kommend an diesem Felsenrücken, auf dem Fieldston liegt, entlang geht und aus der Stadt New York nach Yonkers weitergeführt ist, wurde in der Höhe des Van Cordlandt Parks im Jahre 1906 die Endstation der Subwaylinie 1 errichtet. Von ihr aus ist es nicht mehr weit bis in das Gebiet von Fieldston. Wer in Fieldston baute, hatte also eine gute Verkehrsanbindung in die Innenstadt mit ihren Arbeitsplätzen.


Spuyten Duyvil und Riverdale, das Stadtgebiet in dem die Vorstadt Fieldston aufgebaut wurde, waren lange Zeit fast unbebaut geblieben, obwohl am Ufer des Hudson River entlang bereits seit einiger Zeit eine Eisenbahnlinie verlief.


Erst als die Subway im Jahre 1906 an das Gebiet herangeführt worden war, entschlossen sich die Eigentümer der großen Anwesen mit ihren riesigen Grundstücken dazu, das Land in Parzellen aufzuteilen und die Grundstücke zur Bebauung freizugeben.


Den Anfang machte gegen 1913 Edward Delafield, der sich sagte, es wird wohl im Stadtgebiet von New York kein weiteres Baugelände geben, das so viele Reize bietet, um eine hochwertige Siedlung aufbauen zu können. Er sprach mit den Besitzern der benachbarten Landgüter, um sie dazu zu bewegen, mit ihm dafür zu sorgen, daß es zu keinem Straßenraster für dieses neue Vorstadtgebiet kommt, sondern andere Wege beschritten werden. Man war damit einverstanden, sodaß Vorsorge für eine romantische Vorstadt getroffen werden konnte.


Die Straßen sollten gekrümmt verlaufen und sich dem Landschaftsgefüge anpassen. Malerisch verstreut sollten nur einzeln stehende Wohnhäuser nach bestimmten Grundsätzen aufgebaut werden. Damit ein einheitliches, aber trotzdem buntes Gemisch aus hochwertigen Wohnhäusern zustanden kommen kann, wurde nach geeigneten Architekten gesucht, die Gewähr dafür boten, daß ein stimmiges Siedlungsgefüge heranwachsen konnte. Die Bauten sollten sich der Landschaft einordnen.


Robert A.M.Stern, G.Gilmartin und J.Massengale beschreiben zurecht das Baugelände so:

"Der Streifen der Bronx entlang dem Hudson River, der Riverdale und Spuyten Duyvil umfaßt, war das geographisch am meisten profilierte Gebiet der Vorstadtareale innerhalb der neugeformten Stadt." (1)




Mit den Jahrzehnten änderte sich die Architektur im Wohngebiet von Fieldston.







Die jeweils zeitgenössische Architektur konnte zwischen die historischen Bauten eingestreut werden. Auf gute und landschaftsangepaßte Architektur wurde geachtet.

Karl-Ludwig Diehl



Anmerkungen:
(1) zitiert aus: Robert A.M.Stern, Gregory Gilmartin, John Massengale: New York 1900. Metropolitan Architecture and Urbanism 1890-1915. New York, 1983; aus dem Englischen übersetzt ins Deutsche.



Die Karte entstand auf der Grundlage eines Planes, den die zuständige Denkmalschutzkommission herausgegeben hat.

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